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Handbuch fir Autismus a
Schoulinklusioun zu Lëtzebuerg

Hilfreiche Maßnahmen und Empfehlungen für Lehrpersonen

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Förderschullehrerin und Lerncoach Barbara Hippler teilt ihre Expertise zu hilfreichen Unterstützungsmaßnahmen für autistische Schüler*innen im luxemburgischen Schulsystem. Sie gibt konkrete Empfehlungen für Lehrkräfte und zeigt auf, welche Strukturen und Hilfsmittel den Schulalltag erleichtern können.

Was sind Maßnahmen, die Schüler*innen weiterhelfen?

1 Struktur und Klarheit: Klare Anweisungen, visuelle Hilfsmittel (z. B. Checklisten) und eine klare Tagesplanung werden oft gewünscht.

2 Individuelle Unterstützung: Viele möchten, dass ihre Lernmethoden an ihre Stärken und Interessen angepasst werden.

Rückzugsorte: Ein ruhiger Ort zum Lernen oder Entspannen wird oft geschätzt.

4 Geduld und Verständnis: Schüler*innen wünschen sich, dass ihre besonderen Bedürfnisse ernst genommen werden, ohne bewertet zu werden.

5 Förderung ihrer Stärken: Viele haben außergewöhnliche Fähigkeiten (z.B. in bestimmten Fächern) und möchten, dass diese erkannt und gefördert werden.

6 Hilfestellungen in sozialen Situationen: Praktische Tipps und Übungen, um mit Mitschüler*innen und Lehrkräften besser zurechtzukommen.

Was würdest du Lehrpersonen empfehlen?

Fortbildung: Als besonders hilfreich für Lehrkräfte erachte ich eine Fortbildung zum Thema „Autismus in der Klasse. Wie kann ich damit umgehen?“. Hierbei bekommen Lehrkräfte ein Verständnis für die Schwierigkeiten der Schüler*innen und erfahren welche Maßnahmen hilfreich sein können. Fortbildungsangebote für Lehrkräfte gibt es bei IFEN (Institut de formation de l´Éducation Nationale). Inklusionshelfer*innen oder Fachkräfte können sich an die Universität Luxemburg wenden. Es fehlt noch an spezifischen und individuellen Hilfsangeboten und Beratung für Lehrkräfte zum Umgang mit autistischen Kindern in der Klasse.

Pädagogisch-didaktische Maßnahmen, wie Strukturierung, eindeutige Kommunikation und klares, übersichtliches Lernmaterial können durch die Lehrkräfte direkt umgesetzt werden. Hierzu gebe ich gerne einige hilfreiche Empfehlungen an die Lehrkräfte weiter (siehe Dokument „Empfehlungen für Lehrkräfte mit autistischen Schüler*innen“).

Inklusionshelfer*in: Zudem gibt es die Möglichkeit der Beantragung eines*er Inklusionshelfers*in, der den Schüler*innen bei der Strukturierung, Tagesplanung, sozialer Interaktion, Reizreduzierung, etc. behilflich sein kann (leider nur für Schüler*innen in der Primarstufe in Luxemburg möglich).

Nachteilsausgleich in der Sekundarschule: In der Sekundarschule können die Eltern einen Nachteilsausgleich (aménagements raisonnables) beantragen, der häufig nicht genügend auf die spezifischen Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen kann.