Barbara Hippler, Förderschullehrerin und Lerncoach, teilt ihre langjährige Expertise für Eltern autistischer Schulkinder. Ihre praxiserprobten Empfehlungen reichen von der Zusammenarbeit mit der Schule über individuelle Unterstützungsmaßnahmen bis hin zur Gestaltung hilfreicher Routinen zuhause.
Eltern von autistischen Kindern können durch bestimmte Strategien und Empfehlungen die schulische Erfahrung ihres Kindes verbessern. Hier einige wichtige Tipps:
1. Zusammenarbeit mit der Schule
- Offene Kommunikation: Halten Sie regelmäßigen Kontakt mit Lehrer*innen, Inklusionshelfer*innen und Schulpsycholog*innen.
- Information teilen: Teilen Sie der Schule wichtige Informationen über die Bedürfnisse und Stärken Ihres Kindes mit.
- Klarheit schaffen: Bitten Sie darum, klare Strukturen und Routinen in den Schulalltag zu integrieren.
2. Individualisierte Unterstützung einfordern
- Förderpläne: Stellen Sie sicher, dass ein individueller Förderplan erstellt wird.
- Nachteilsausgleich: Prüfen Sie, ob Ihr Kind Anspruch auf Nachteilsausgleich hat, wie z. B. mehr Zeit bei Prüfungen, Hilfsmittel oder ruhige Prüfungsräume.
- Inklusionshelfer*in: Falls notwendig, beantragen Sie eine Schulassistenz (z. B. für soziale Interaktion oder Organisation).
3. Verständnis für die Bedürfnisse des Kindes fördern
- Lehrkräfte sensibilisieren: Bitten Sie darum, dass die Lehrkräfte über Autismus informiert werden, falls sie wenig Erfahrung haben.
- Soziale Integration fördern: Unterstützen Sie die Schule dabei, inklusives Verhalten und ein respektvolles Klassenklima zu schaffen.
4. Strukturen schaffen
- Visuelle Hilfen: Empfehlen Sie der Schule, visuelle Zeitpläne, Checklisten oder andere unterstützende Materialien zu nutzen.
- Vorbereitung auf Änderungen: Bitten Sie die Schule, Ihr Kind frühzeitig über Änderungen (z. B. Vertretungsstunden oder Ausflüge) zu informieren.
5. Zuhause unterstützen
- Rituale: Schaffen Sie feste Abläufe, die den Schulalltag strukturieren (z. B. Hausaufgabenzeit, Pausen).
- Emotionale Unterstützung: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Gefühle und Erfahrungen in der Schule.
- Erholung ermöglichen: Planen Sie nach einem anstrengenden Schultag genug Zeit für Ruhephasen oder Lieblingsaktivitäten ein.
6. Austausch mit anderen Eltern und Expert*innen
- Elterngruppen: Vernetzen Sie sich mit anderen Eltern von autistischen Kindern, um Tipps und Unterstützung zu erhalten.
- Therapeut*innen einbeziehen: Ziehen Sie Fachleute wie Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen oder Verhaltenstherapeut*innen hinzu, falls nötig.
7. Realistische Erwartungen haben
- Schrittweise Ziele: Setzen Sie machbare Ziele, die Ihrem Kind helfen, sich weiterzuentwickeln, ohne überfordert zu werden.
- Akzeptanz zeigen: Respektieren Sie das Lerntempo und die individuellen Fähigkeiten Ihres Kindes.
Mit Geduld, Verständnis und enger Zusammenarbeit können Eltern dazu beitragen, dass ihr Kind erfolgreich und glücklich in der Schule ist.