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Autistische Kinder unterstützen: 6 Expertentipps für Eltern

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Die Psychologin Nathalie Fontana teilt sechs wichtige Ratschläge für Eltern autistischer Kinder. Von der Bedeutung des eigenen Instinkts über die Rolle von Diagnosen bis hin zur Selbstfürsorge bietet sie praktische Orientierung für Familien. Die Expertin betont dabei besonders die aktive Rolle der Eltern im Unterstützungsprozess.

1. Vertrauen Sie auf Ihre Instinkte

Wenn Sie Zweifel im Hinblick auf Ihr Kind haben, folgen Sie Ihrer Intuition und sprechen Sie so schnell wie möglich mit kompetenten Fachleuten im Gesundheitswesen. Bleiben Sie mit Ihren Fragen nicht allein, denn Ihre Aufmerksamkeit kann den Unterschied machen.

2. Suchen Sie Unterstützung bei anerkannten lokalen oder nationalen Vereinen

Diese Einrichtungen ermöglichen es Ihnen, sich mit anderen Eltern auszutauschen, Zweifel und Erfahrungen zu teilen und auch auf sensibilisierte und gut ausgebildete Fachkräfte zu treffen. Sie sind eine wertvolle Hilfe, um Sie auf einem oft komplexen Weg zu begleiten.

3. Engagieren Sie sich voll und ganz in die Begleitung Ihres Kindes

Bilden Sie sich weiter, um die Diagnose zu verstehen und das, was Sie erleben, besser einordnen zu können. So können Sie aktiv an den Unterstützungsmaßnahmen mitwirken. Ihre Rolle ist entscheidend: Als Eltern leisten Sie 50 % der Arbeit. In einigen Ländern, wie Kanada, wird dieses elterliche Engagement mehr geschätzt als in Europa. Lassen Sie sich von diesem Ansatz inspirieren.

4. Bewerten Sie regelmäßig die Maßnahmen zur Unterstützung

Wenn Sie nach sechs Monaten keine Fortschritte bei Ihrem Kind oder in Ihrer familiären Situation feststellen, zögern Sie nicht, die Interventionen neu auszurichten. Verlassen Sie sich ausschließlich auf wissenschaftlich anerkannte und validierte Methoden. Seien Sie vorsichtig bei Fachkräften, die sich als „Expert*innen“ bezeichnen, aber nicht richtig ausgebildet sind. Auch hier können Vereine Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

5. Sehen Sie die Diagnose als Chance, nicht als Etikett

Eine Diagnose ist eine Antwort, die Türen öffnet. Sie hilft Ihrem Kind, sich selbst besser zu verstehen und von seiner Umgebung besser verstanden zu werden. Es ist eine Gelegenheit, an seinen Herausforderungen zu arbeiten und gleichzeitig seine Stärken zu fördern, damit es sein Leben gelassener und erfüllter gestalten kann.

6. Sorgen Sie gut für sich selbst, um Ihr Kind besser begleiten zu können

Versuchen Sie nicht, alles allein zu machen oder die Schwierigkeiten Ihres Kindes zu kompensieren. Lernen Sie, wohlwollende und angemessene Grenzen zu setzen, um seine Selbstständigkeit zu fördern. Vernachlässigen Sie nicht Ihre eigene Erschöpfung, denn Eltern-Burnout ist eine ernstzunehmende Realität. Um dies zu vermeiden, suchen Sie Unterstützung, bitten Sie um Hilfe und delegieren Sie, wenn nötig. Ihre körperliche und geistige Gesundheit zu bewahren, ist grundlegend, um Ihr Kind langfristig begleiten zu können.