Wie können Maisons Relais, Crèches und Foyers du Jour autistische Kinder bestmöglich unterstützen? Das Team von Incluso hilft mit gezielten Interventionen: Von der Situationsanalyse bis zur nachhaltigen Begleitung. Sie bieten keine direkte Kinderbetreuung, sondern coachen Teams, um Strukturen und Kommunikation zu optimieren. So wird Inklusion praxisnah umgesetzt.
Zielgruppe
Incluso ist ein Dienst der APEMH und wird vom Bildungsministerium als Ressourcenzentrum anerkannt. Er existiert seit 2012, anfangs als Pilotprojekt, und offiziell etabliert seit 2019. 2022 hat Incluso eine Broschüre veröffentlicht: Incluso – 10 Jahre im Dienst der Inklusion.
Der Dienst bietet Erzieher*innen und pädagogischen Personal der non-formalen Bildung (crèches und maisons relais) kostenlose Beratung, Unterstützung und Begleitung für den inklusiven Umgang mit Kindern in den non-formalen Bildungseinrichtungen an.
Ziel ist es, Teams in diesen Einrichtungen zu begleiten und das Verhalten von Kindern im Kontext ihrer Umgebung zu beobachten, um deren Bedürfnisse und den passenden Kontext für ihre Unterstützung zu identifizieren und geeignete Maßnahmen und Anpassungen für eine inklusive Betreuung zu ermöglichen.
Es handelt sich hierbei nicht um eine Anlaufstelle für Einzelpersonen, und auch ein kontinuierliches Begleiten von Familien ist nicht Teil des Angebots.
Wie erfolgt die Anfrage für Unterstützung?
Maisons Relais, Crèches und Foyers du Jour können Unterstützung bei ihnen anfragen.
- Sie können sie einfach anrufen. Wenn sie nicht verfügbar sind, gerne eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
- Sie können auch eine Nachricht an ihre allgemeine E-Mail-Adresse senden, und sie melden sich.
Jede Woche bearbeiten sie die neuen Anfragen. Eine·r ihrer Mitarbeiter·innen nimmt Kontakt mit der jeweiligen Einrichtung auf, um einen Termin zu vereinbaren.
Kein Begleitdienst für Eltern
Sie intervenieren in den Maisons Relais, Crèches und Foyers du Jour.
Eltern wenden sich gelegentlich direkt an sie, etwa mit der Bitte, ihr Kind in der Crèche zu beobachten. In diesem Fall nehmen sie kurz Kontakt zu den Eltern auf, stellen einige Fragen und wenden sich anschließend an die Crèche.
Ihnen ist diese Botschaft an Eltern wichtig: Kinder – mit oder ohne Diagnose – haben immer das Recht, eine Einrichtung zu besuchen. Es gibt keine speziellen Strukturen, die ausschließlich für autistische Kinder vorgesehen sind.
Eltern können sich bei ihnen informieren, was ihr Dienst genau macht. In der Regel treffen sich die Eltern einmal mit ihnen, um eine Erklärung darüber zu erhalten, was sie tun. Allerdings erfolgt keine direkte Betreuung der Eltern durch sie. Ihr Netzwerk konzentriert sich auf die Zusammenarbeit mit den Teams der Maisons Relais, Crèches und Foyers du Jour, nicht auf eine direkte Begleitung des Kindes oder der Eltern.
Wie verläuft eine Intervention?
Der klassische Ablauf einer Begleitung besteht in der Regel aus der Kontaktaufnahme, vier Terminen vor Ort und einer möglichen weiteren Begleitung:
Anfrage und erste Kontaktaufnahme: Wenn eine Anfrage für ein Kind eingeht, beispielsweise durch eine Crèche, die mitteilt, dass sie ein autistisches Kind betreuen und sich überfordert fühlen, beginnen sie mit der Situationsanalyse.
- Kennenlernen der Situation vor Ort: Sie besuchen die Einrichtung, um mit dem Team zu sprechen und ihre Bedenken besser zu verstehen.
- Beobachtung im Kontext: Sie organisieren eine Beobachtung vor Ort, die etwa 2-3 Stunden dauert. Dabei fokussieren sie sich auf herausfordernde Situationen wie Essenszeiten, Ankunftssituationen oder Spielsituationen mit anderen Kindern.
- Bericht und Rückmeldung an das Team: Nach der Beobachtung erstellen sie einen Bericht. Diesen besprechen sie dann mit dem Team, um gemeinsam die Bedürfnisse des Kindes zu ermitteln. Es geht darum, herauszufinden, was das Kind benötigt und welche Anpassungen im Kontext der Einrichtung möglich sind.
- Projekt für das Kind: Basierend auf den Erkenntnissen setzen sie gemeinsam mit dem Team einen individuellen Projektplan für das Kind auf.
Mögliche nachhaltige Unterstützung: Nach der Projektplanung bleibt es entweder bei der initialen Begleitung, oder sie kommen mehrmals zurück, um bei der Umsetzung zu helfen. Manchmal treffen sie sich auch erneut, um zu evaluieren, wie sich die Situation entwickelt hat. Gelegentlich geben sie auch theoretischen Input zum Thema Autismus, um das Team zu sensibilisieren und Ängste abzubauen. Dies ist keine umfassende Schulung, sondern eher ein kurzer theoretischer Input.
Die Dauer der Begleitung der Einrichtungen kann variieren – von einem Monat bis hin zu einem längeren Zeitraum hinweg über mehrere Jahre.
Wichtig: Es handelt sich dabei nie um eine direkte Betreuung des Kindes, sondern um eine Begleitung und ein Coaching des Teams.
Angebote
- Information und Sensibilisierung zu der Thematik Inklusion und Teilhabe für alle
- Begleitung in der Umsetzung von Beobachtungen und des individuellen Inklusionsprojekt für ein zu betreuendes Kind
- Coaching zu spezifischen Themen einer inklusiven Pädagogik (Raumgestaltung, Beobachtung, Vielfalt, usw.)
- Dokumentation und Ausleihe von Material zu Inklusion (Literatur, Ludothek, Medienkoffer, Filme, usw.)
- Austausch von bewährten Praxisverfahren und Möglichkeiten der Vernetzung
apemh.lu/incluso/
Prozeduren und Fragen
ℹ️ Unser Autor*innenteam ist dabei, einen Text für diesen Abschnitt zu verfassen. Vielen Dank für Ihre Geduld.
- Interveniert Incluso in der Vor- und Grundschule und im Gymnasium?
- Was sind häufige Herausforderungen, denen Erzieher*innen und das pädagogische Personal im Umgang mit autistischen Kindern begegnen?
- Was sind häufige Empfehlungen für das Personal bezüglich autistischen Kindern?